Browser-Alternativen
In dieser Übersicht wollen wir euch Browser-Alternativen zu Chrome vorstellen. Google Chrome ist der meistgenutzte Browser in Deutschland und dass, obwohl Google nicht wirklich für Datenschutz bekannt ist. Es ist somit nicht verwunderlich, dass Chrome vor allem aufgrund seines umfangreichen Trackings auffällt, womit Nutzer vollkommen überwacht werden können. Auf 75% der Top-Millionen Webseiten konnten Google-Tracker identifiziert werden. Wenn man Chrome nur eine Woche lang zum surfen nutzt, kann dies also schnell dazu führen, dass mehr als 11.000 Tracking-Cookies gesetzt werden. Google macht dies, um personalisierte Werbung schalten zu können. Das Schalten von Anzeigen ist die zentrale Geldquelle von Google, womit es unwahrscheinlich ist, dass der Konzern in Zukunft mehr Datenschutz implementieren wird.
Wenn man Wert auf seine Privatsphäre legt, sollte man somit auf Browser verzichten, die unnötig viele Daten sammeln. Allerdings wissen nur wenige, welche Browser-Alternativen am Markt sind, bei denen Datenschutz großgeschrieben wird. Dies wollen wir hiermit ändern. Bergjan & Oettel empfiehlt Chrome zu löschen und zeigt, welche Alternativen mehr Datenschutz bieten.
Dafür betrachten wir die Browser Mozilla Firefox, Opera, Vivaldi und Brave. Diese werden alle anhand des Open-Source Status, des Umfangs der gesammelten Daten, der Transparenz, dem Grad der gewährleisteten Anonymität und der rechtlichen Zuständigkeit bewertet und mit einer Note versehenen.
Am Ende werden die Browser-Alternativen in einer übersichtlichen Tabelle zusammengefasst, in der dann auch Chrome aufgeführt ist.
Bergjan & Oettel präsentiert: Datenschutz-Alternativen zu Chrome
Inhaltsverzeichnis
Browser-Alternativen: Mozilla Firefox
1. Open-Source
Der Mozilla Firefox Browser ist Open-Source. Damit kann der Programmcode des Browsers von unabhängigen Fachleuten begutachtet werden.
2. Welche personenbezogenen Daten werden bei einer Benutzung des Browsers gespeichert?
Bei der Benutzung des Mozilla Firefox Browsers werden einige Daten gespeichert. Folgende Daten werden erhoben:
- Interaktionsdaten (z.B. Anzahl geöffneter Tabs, Fenster, besuchter Webseiten, installierter Firefox-Add-ons, Sitzungsdauer, Nutzung Suchfunktion)
- Technische Daten inkl. IP-Adresse (z.B. Browser-Version, Spracheinstellung, Gerätebetriebssystem, Crash- und Bug-Reports)
- Daten, die bei der Suche über die Firefox-Suchleisten anfallen (z.B. Standort, Suchanfragen, um diese an die Suchanbieter zu übermitteln)
- Daten zu empfohlenen Inhalten (z.B. Standort, Interaktion mit empfohlenen Inhalten, Interaktion mit Pocket-Empfehlungen)
Je nach verwendeten Funktionen, können auch noch weitere Daten betroffen sein.
3. Transparenz
Der Mozilla Firefox Browser wird von der Non-Profit Organisation Mozilla Foundation betrieben. Der Browser wird hauptsächlich über die Suchpartnerschaft mit Google finanziert. Das bedeutet, dass Google hohe dreistellige Millionen Summen jährlich dafür bezahlt, dass ihre Suchmaschine beim Firefox Browser als Standard genutzt wird. Daneben finanziert sich der Browser auch noch über Spenden und bezahlungspflichte Premiumangebote. Die Finanzierung des Browsers ist damit transparent.
4. Anonymität
Da der Mozilla Firefox Browser personenbezogene Daten speichert, ist keine anonyme Nutzung möglich.
5. Rechtliche Zuständigkeit
Da der Mozilla Firefox Browser auf Servern in den USA gehostet wird, gilt auch US-amerikanisches Recht. Damit liegt nicht das gleiche datenschutzrechtliche Niveau vor, wie es derzeit in der EU gewährleistet wird. Zwar gilt für die EU-DSGVO das sog. Marktortsprinzip (es gelten die Gesetze des jeweiligen Marktortes), jedoch können damit nicht zwangsläufig alle konkurrierenden US-amerikanischen Gesetze außer Kraft gesetzt werden.
6. Weiteres
Bereits etablierter Browser, der einfach zu bedienen ist.
Blockiert standardmäßig Cookies von Drittanbietern, Social-Media-Tracker und Krypto-Mining-Skripte.
Der Mozilla Firefox Browser ist auch als App für das Smartphone erhältlich.
Bergjan & Oettel Gesamtfazit: 2
Der Mozilla Firefox Browser ist eine gute datenschutzfreundliche Alternative zu Chrome und aufgrund der Nutzerfreundlichkeit auch für Einsteiger zu Empfehlen. Auch die ergänzenden Privatsphäre-Tools sind positiv zu bewerten. Negativ ist allerdings die finanzielle Abhängigkeit von Google und die immer noch recht umfangreichen Daten, die bei Nutzung verarbeitet werden.
Browser-Alternativen: Opera
1. Open-Source
Der Opera Browser ist nicht vollständig Open-Source. Damit kann der Programmcode des Browsers nicht von unabhängigen Fachleuten begutachtet werden.
2. Welche personenbezogenen Daten werden bei einer Benutzung des Browsers gespeichert?
Bei der Benutzung des Opera Browsers werden folgende Daten verarbeitet:
- Individuelle Installations-ID
- Technische Daten (z.B. Hardwarespezifikationen, genutztes Betriebssystem, Einstellungen, Nutzungsdaten, Crash-Reports inkl. Browserversion, Betriebssystem und ggf. IP-Adresse)
- Daten, um relevante News anzuzeigen (z.B. individuelle News-ID, Informationen über gelesene Artikel)
- Werbedaten (individuelle Werbe-ID, Standort)
Je nach verwendeter Funktionen, können auch noch weitere Daten betroffen sein.
3. Transparenz
Der Browser wird hauptsächlich über die Partnerschaft mit Suchmaschinenanbietern finanziert. Das bedeutet, dass Suchmaschinen Geld dafür bezahlen, dass diese bei der Suche im Browser als Standard genutzt werden. Daneben finanziert sich der Browser auch noch über Werbung und Lizenzgebühren für entwickelte Technologien. Die Finanzierung des Browsers ist damit transparent.
4. Anonymität
Da der Opera Browser einige individuelle IDs für die Nutzer erstellt, ist keine vollständig anonyme Nutzung möglich.
6. Rechtliche Zuständigkeit
Der Unternehmensstandort von Opera ist in Norwegen. Damit muss der Anbieter europäisches Datenschutzrecht (DSGVO) einhalten.
7. Weiteres
Bereits etablierter Browser, der einfach zu bedienen ist.
Bietet interessante Zusatzfunktionen wie z.B. surfen über integrierte VPN-Verbindung und integrierter Werbe-Blocker.
Der Opera Browser ist auch als App für das Smartphone erhältlich.
Bergjan & Oettel Gesamtfazit: 2 +
Der Opera Browser ist eine gute datenschutzfreundliche Alternative zu Chrome und aufgrund der Nutzerfreundlichkeit auch für Einsteiger zu Empfehlen. Auch die ergänzenden Privatsphäre-Tools sind positiv zu bewerten. Negativ ist allerdings die Erstellung von individuellen IDs.
Browser-Alternativen: Vivaldi
Der Vivaldi Browser ist nicht vollständig Open-Source. Damit kann der Programmcode des Browsers nicht von unabhängigen Fachleuten begutachtet werden.
2. Welche personenbezogenen Daten werden bei einer Benutzung des Browsers gespeichert?
Bei der Benutzung des Vivaldi Browsers werden folgende Daten verarbeitet:
- Nutzer-ID
- Technische Daten (z.B. Browserversion, CPU-Architektur, Bildschirmauflösung, Zeit seit letzter Übermittlung der technischen Daten, anonymisierte IP-Adresse, grober Standort)
Je nach verwendeten Funktionen, können auch noch weitere Daten betroffen sein.
3. Transparenz
Der Browser wird hauptsächlich über die Partnerschaft mit Suchmaschinenanbietern finanziert. Ebenso erhält Vivaldi Geld dafür, dass sie in den Bookmarks Webseiten empfehlen. Die Finanzierung des Browsers ist damit transparent.
4. Anonymität
Da der Vivaldi Browser eine individuelle ID für die Nutzer erstellt, ist keine vollständig anonyme Nutzung möglich.
5. Rechtliche Zuständigkeit
Der Unternehmensstandort von Vivaldi ist in Island. Damit muss der Anbieter europäisches Datenschutzrecht (DSGVO) einhalten.
6. Weiteres
Der Vivaldi Browser ist im Vergleich zu anderen Anbietern noch recht unbekannt. Allerdings ist Vivaldi genau so einfach zu bedienen.
Bietet interessante Zusatzfunktionen wie z.B. integrierter Werbe-Blocker und Tracking-Blocker.
Der Vivaldi Browser ist auch als App für das Smartphone erhältlich.
Bergjan & Oettel Gesamtfazit: 1 –
Der Vivaldi Browser ist eine sehr gute datenschutzfreundliche Alternative zu Chrome und aufgrund der Nutzerfreundlichkeit auch für Einsteiger zu Empfehlen. Vivaldi verarbeitet deutlich weniger Daten als andere Browser und bietet gute ergänzenden Privatsphäre-Tools. Negativ ist allerdings die Erstellung einer Nutzer-ID.
Browser-Alternativen: Brave
Der Brave Browser ist vollständig Open-Source. Damit kann der Programmcode des Browsers von unabhängigen Fachleuten begutachtet werden.
2. Welche personenbezogenen Daten werden bei einer Benutzung des Browsers gespeichert?
Bei der gewöhnlichen Benutzung des Brave Browsers werden keine personenbezogenen Daten durch Brave gespeichert.
Wenn bestimmte Funktionen (z.B. Anzeigen von Werbung, Synch, Crypto-Wallet) aktiviert werden oder bestimmte Datenverarbeitungen erlaubt werden, können allerdings Daten wie z.B. IP-Adressen, Standorte und Nutzer-IDs verarbeitet werden.
3. Transparenz
Der Browser wird hauptsächlich über Werbeanzeigen finanziert. Der Anzeige von Werbung muss man aber vorher zustimmen, ansonsten kann der Browser auch vollkommen ohne Werbeanzeigen genutzt werden. Als Anreiz, sich Werbung anzeigen zu lassen, beteiligt Brave die Nutzer an den Werbeeinnahmen. So werden 15% der Einnahmen in einer eigenen Crypto-Währung an den Nutzer ausgeschüttet. Auch bietet Brave Premiumversionen von ergänzender Software (z.B. Brave Talk) an, die kostenpflichtig sind. Die Finanzierung des Browsers ist damit transparent.
4. Anonymität
Da der Brave Browser bei der gewöhnlichen Nutzung nach eigenen Angaben keine personenbezogene Daten speichert, ist eine anonyme Nutzung des Browsers möglich.
5. Rechtliche Zuständigkeit
Da der Brave Browser auf Servern in den USA gehostet wird, gilt auch US-amerikanisches Recht. Damit liegt nicht das gleiche datenschutzrechtliche Niveau vor, wie es derzeit in der EU gewährleistet wird. Zwar gilt für die EU-DSGVO das sog. Marktortsprinzip (es gelten die Gesetze des jeweiligen Marktortes), jedoch können damit nicht zwangsläufig alle konkurrierenden US-amerikanischen Gesetze außer Kraft gesetzt werden.
6. Weiteres
Der Brave Browser ist im Vergleich zu anderen Anbietern noch recht unbekannt. Allerdings ist Brave genau so einfach zu bedienen und bietet ergänzend viele Anpassungsmöglichkeiten für Kenner.
Wenn man die Anzeige von Werbung erlaubt, ist der erste Eindruck des Browsers etwas befremdlich, da hauptsächlich Werbung für Crypto-Investment-Tools angezeigt werden.
Bietet interessante Zusatzfunktionen wie z.B. integrierter Werbe-Blocker, Tracking-Blocker, automatischer Upgrade auf verschlüsselte HTTPS-Verbindungen, Blocking von Skripten, Möglichkeit über private Fenster mit Tor-Konnektivität zu surfen.
Brave bietet zusätzliche datenschutzfreundliche Software an, wie z.B. Video-Call-Tool und VPN-Verbindungen.
Der Brave Browser ist auch als App für das Smartphone erhältlich.
Bergjan & Oettel Gesamtfazit: 1
Der Brave Browser ist eine sehr gute datenschutzfreundliche Alternative zu Chrome und aufgrund der Nutzerfreundlichkeit auch für Einsteiger zu Empfehlen, wobei für Kenner auch genug Möglichkeiten zur persönlichen Anpassung bestehen. Im Vergleich zu den anderen hier betrachteten Browsern, verarbeitet Brave die wenigsten personenbezogene Daten. Ebenso bietet Brave gute ergänzenden Privatsphäre-Tools. Negativ ist allerdings der Standort in den USA und die (derzeit noch) etwas befremdlichen Werbepartner.
Übersicht Browser-Alternativen
Hier findet ihr eine kurze und übersichtliche Aufschlüsselung aller Browser-Alternativen inklusive der Bewertung seitens Bergjan & Oettel. Für uns ist es ganz klar: Brave ist die beste Wahl unter allen Browser-Alternativen.
Teilt diese Übersicht der Browser-Alternativen gerne mit Freunden und Familie.
Für weitere Datenschutz-Alternativen schaut z.B. hier vorbei: Die besten datensparsamen Messenger.